Affen und der Tauschhandel

Auf der Insel Bali gibt es Affen, die Touristen bestehlen. Diese Affen, die Javaneraffen genannt werden, klauen Dinge wie Sonnenbrillen oder Handys. Aber anstatt mit der Beute wegzulaufen, bleiben sie in der Nähe und warten darauf, dass jemand ihnen etwas zu essen anbietet, um den gestohlenen Gegenstand zurückzubekommen. Das nennt man Tauschhandel.

Forscher fanden heraus, dass ältere Affen besser darin sind, wertvolle Dinge zu stehlen, wie zum Beispiel Brillen oder Kameras. Sie wissen, dass Menschen eher bereit sind, für diese Gegenstände mehr zu geben. Jüngere Affen hingegen klauen oft weniger wertvolle Dinge wie Haarspangen, weil sie noch nicht so viel Erfahrung haben.

Können Affen wirtschaftlich denken?

Früher glaubten Menschen, dass nur wir Menschen in der Lage sind, Dinge zu tauschen und dabei über den Wert nachzudenken. Adam Smith, ein berühmter Ökonom, sagte einmal, dass Tiere nicht tauschen können. Er meinte, dass man zum Beispiel nie einen Hund sehen würde, der einen Knochen gegen einen anderen Knochen tauscht.

Aber heute wissen wir, dass das nicht stimmt. Der Verhaltensforscher Frans de Waal hat herausgefunden, dass Schimpansen sehr wohl tauschen können. Zum Beispiel teilen einige Schimpansen Fleisch mit ihren Freunden, um sicherzugehen, dass diese ihnen später helfen. Oder sie geben Weibchen etwas von ihrer Beute, um später Vorteile zu haben.

Fazit

Sowohl Javaneraffen als auch Schimpansen zeigen, dass Tiere in der Lage sind, über den Wert von Dingen nachzudenken und Tauschhandel zu betreiben. Sie lernen durch Erfahrung, welche Gegenstände für Menschen wichtig sind und wie sie diese gegen Nahrung eintauschen können. Das zeigt, dass Tiere viel schlauer sind, als wir früher dachten, und dass sie sogar ein bisschen wie wir Menschen wirtschaftlich handeln können.

Quellen:

Sueddeutsche: Kapitalismus der Affen (Aktualisiert am 23.09.2024)